Es war
Heiligabend als ich in meiner Wohnung saß und auf die hell
beleuchteten Wohnzimmer mit ihren nachtschwarzen Silhouetten im Block
gegenüber starrte.
Ich
dachte nicht an meine Familie, nicht an meine Freunde, meine große
Liebe.
Ich
dachte nicht an dich.
Da war
nur diese weihnachtliche Stille, die normalerweise zu dieser Zeit nur
auf den Straßen herrschte, weil alle drinnen feierten.
Erst
als der schrille Klang meiner Klingel die Stille brach und ich
zusammen zuckte, wendete ich mich ab. Erst dann merkte ich, dass sich
meine Augen trocken anfühlten und schmerzten.
Ich
blinzelte kurz, dann lief ich zur Tür. Das Licht machte ich nicht
an.
Meine
Wohnung war sowieso fast leer und ich wusste welche Wand sich wo
befand, sodass ich hätte blind sein können und mich trotzdem ohne
Hilfe und Verletzungen hier problemlos zurecht gefunden hätte.
Ich
öffnete die Tür. Auch das Treppenhaus war dunkel.
Ich
erkannte dich nicht sofort, erst nach einigen Sekunden. Du hast mich
angesehen, doch ich konnte deinen Ausdruck nicht erkennen.
Ich
habe dich auch angesehen – Ohne irgendeinen Ausdruck. Stundenlang,
so fühlte sich es an.
„Du
bist allein“, sagtest du. Deine Stimme war tief und kalt, aber
angenehm.
Ich
nickte.
„Komm
mit.“
Ich
zog meinen Mantel vom Türgriff. Ich hatte keinen Kleiderhagen.
Wir
gingen nach draußen. Es war eine kalte, klare Nacht. Beinahe war es
so, als würden mehr Sterne scheinen als sonst.
Der
hohe Schnee glitzerte im Licht der beleuchteten Hausnummer und ich
konnte unseren Atem sehen, der sich irgendwo über uns vermischte,
aufstieg.
Du
hattest dein Auto nicht auf dem Parkplatz geparkt, sondern auf der
Straße stehen lassen. Der Motor lief noch.
Wir
stiegen ein. Es war warm – Zumindest wärmer als in der Wohnung.
„Wohin
fahren wir?“, fragte ich. Es fühlte sich seltsam an zu sprechen.
Ich hatte es zu lange nicht mehr getan.
Du
hattest nicht geantwortet. Ich nahm es hin und verfiel wieder in mein
Schweigen, während du Richtung Autobahn fuhrst.
Du
warst viel zu schnell, doch außer uns war sowieso niemand hier.
Ich
sah aus dem Fenster, hoch zum Himmel, schloss für einen Moment die
Augen. Nur für einen Moment.
Hier kommt ihr zu Teil 2.
Hier kommt ihr zu Teil 2.
Nichts zu danken, es war mir ein Vergnügen. ;D
AntwortenLöschenDir auch frohe Weihnachten und schöne Feiertage ! :)
alles Liebe,
Claudia
Wünsche ich dir auch =D
LöschenDu schreibst wirklich sehr schön, ich muss mir gleich mal noch ein paar mehr Texte durchlesen =)
AntwortenLöschenDankeschön =D
LöschenWieder ein fantastisches Stückchen Traum :)
AntwortenLöschenLiebe Grüße > darkest.heart
Danke =)
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