Sara
saß mit ihrer Großmutter auf der Veranda. Es war Frühling, genauer
April. Es hatte gerade geregnet, aber nun brach die Sonne die Wolken
und über den Bäumen erschien ein Regenbogen.
„Weißt
du Sara“, sagte die Großmutter, „an der Stelle, wo der
Regenbogen auf die Erde trifft, ist das Reich der Feen.“
„Ich
bin dreizehn. Ich glaube nicht mehr an Märchen“, murmelte Sara
genervt. Als Kind liebte sie diese Geschichten. Sie liebte alles, was
mit Feen und Elfen zu tun hatte, aber seit sie wusste, dass diese
Welt nur noch aus Lügen bestand, glaubte sie nicht mehr daran.
„Aber
sie sind wirklich real“, beharrte ihre Großmutter. „Ich habe sie
gesehen.“
Sara
verdrehte die Augen und ging zurück in das kleine Haus, in dem sie
mit ihren Großeltern und ihrer „Familie“ lebte. Es war nicht
ihre Familie. Es war die ihrer Schwester, ihres Bruders, ihren
Eltern. Nicht mal ihre Großmutter war ihre Großmutter, aber mit der
verstand sie sich so halbwegs, weil sie als Kind auch adoptiert
wurde.
Sara
ging früh ins Bett und war am nächsten Tag vollkommen
ausgeschlafen. Es war Samstag und es sollte heute dreißig Grad heiß
werden.
Liegt
bestimmt an der Erderwärmung, dachte sie, als sie den Wetterbericht
hörte.
Nach
dem Frühstück ging sie in den Garden, der sich direkt am Waldrand
befand. Es hatte wieder leicht geregnet und es war schon wieder ein
Regenbogen zu sehen. Unwillkürlich musste sie an ihre Großmutter
denken.
Sie
zog ihre Sandalen an und ging über das feuchte Gras. Plötzlich
hörte sie ein Knacken, ganz leise, aber hörbar. Sie drehte sich um
und lief zu dem Holzzaun. Vielleicht war ja dort ein Eichhörnchen
oder ein Vogel, aber sie konnte nichts erkennen.
Sie
sah sich um, ob sie auch von niemanden beobachtet, kletterte über
den Zaun und lief in den Wald. Sie wusste selbst nicht, was sie
suchte und warum, aber es war schön hier.
Die
Sonnenstrahlen, die durch die Bäume drangen, ließen ihr langes
glattes Haar golden glänzen. Sie beobachtete die Bäume, deren
Blätter still ein Dach über ihr waren und das Gras, das an ihren
Waden streifte.
Immer
wieder hörte sie ein Rascheln oder Knacken und sie lief und lief und
lief. Immer tiefer in den Wald hinein. Irgendwann merkte sie, dass
ihre Beine schwächer wurden und lehnte sich an einen Baum.
Sie
ließ sich auf den Boden sinken und sah sich um. Sie wusste nicht, wo
sie war und er jetzt begriff sie, dass sie sich verlaufen hatte.
Blitzschnell
stand sie wieder auf. Aus welcher Richtung bin ich gekommen?, dachte
Sara und drehte mehrmals Runden um den Baum. „Das kann doch nicht
wahr sein“, flüsterte sich Sara selber zu. Sie wollte nicht zu
laut sein, falls hier jemand war.
Panisch
lief sie einfach in irgendeine Richtung, in der Hoffnung, dass es die
richtige war. Sie sah sich um, dachte über jeden ihrer Schritte
dreimal nach und versuchte sie genau daran zu erinnern, wo sie
abgebogen war.
Und
dann auf einmal, zwischen all den Bäumen, war ein … ein Licht!
Kein Sonnenlicht, es war viel schöner. Es tat nicht in ihren Augen
weh, aber sie musste sie trotzdem zusammen kneifen, einfach aus
Gewohnheit.
Langsam
ging sie darauf zu und sah das Wundervollste, was ihre blauen Augen
je erblickt hatten: Eine Waldlichtung, die von allen Farben, die es
gab, überflutet wurde und in dem hohen Gras wuchs jede Art von
Blume. Es war vollkommen, einfach perfekt und unglaublich.
*Ich habe die Geschichte vor einigen Jahren geschrieben. Ähnlichkeiten mit lebenden und toten Personen, sowie Ereignissen sind nur Zufall.
Hier kommt ihr zu Teil 2!
Hier kommt ihr zu Teil 2!
Das ist eine sehr schöne Geschichte gefällt mir echt gut.
AntwortenLöschenDanke, ist nur der Anfang =)
Löschen... du kannst doch nicht einfach so aufhören. :)
AntwortenLöschenBookmark ist gesetzt, jetzt will ich nämlich wissen wie es weiter geht
du schreibst sehr schön! :-)
AntwortenLöschenMöchte mehr lesen!!!!
Danke ihr beiden =)
AntwortenLöschenNächste Woche geht es weiter
Sehr schön Geschrieben.
AntwortenLöschenDu bist der (eigentlich ja die) erste, die Sara statt Sarah aus freien Stücken schreibt :) finde es grade darum witzig, weil es mich zu dem Zeitpunkt noch nicht in deine "Freundeliste" gabe :D
Unbedingt mehr!
Liebe Grüße > darkest.heart (sara)
Danke =) Habe das etwa vor 3 Jahren geschrieben und Sara mit h war mir einfach zu gewöhnlich. Vielleicht findest du ja noch ein paar Parallelen zu deinem jüngerem Ich (wenn ja, bescheid sagen, das wäre dann nämlich total unheimlich) =D
LöschenLG
Luisa
Sehr schöne Geschichte, du kannst toll schreiben :)
AntwortenLöschenDie überschrift lässt darauf hoffen dass es noch einen Teil 2 oder sogar Teil 3 gibt :) Ich freue mich drauf :)
Ja es wird in mehrere Teile aufgegliedert. Danke =)
LöschenTolle Geschichte, sie zu lesen macht spaß (:
AntwortenLöschenHoffentlich kommt bald der nächste Teil!
Liebe Grüße
Oh danke =)
LöschenDer nächte Teil wird wohl am Dienstag oder Mittwoch kommen.