Es war
einmal ein Mädchen, das es schaffte jede Schneekugel, die es in
seine kleine Hände bekam, einzubrechen, sodass die Flüssigkeit und
der Schnee heraus liefen und zum Schluss nur noch die Figuren übrig
blieben, die sie im Sommer mit in den Garten nahm und im Winter in
ihrem Kinderzimmer mit einem selbstgestrickten kleinen Schal
zudeckte.
Als
ihre Mutter sah, was sie tat, schenkte sie ihrer Tochter Puppen mit
denen sie spielen sollte, damit sie die Schneekugeln nicht immer
kaputt machen musste.
Doch
das Mädchen rührte die Puppen nie an. Sie wollte nur noch mehr
Schneekugeln.
Die
Mutter sagte, sie bekäme erst wieder eine, wenn sie verstanden
hätte, dass man Schneekugeln nicht zerstört, dass ihr einziger
Zweck darin bestehe geschüttelt zu werden, damit der Schnee auf die
Figuren fällt.
Doch
das Mädchen verstand es nicht.
Niemals
wieder schenkt man ihr eine Schneekugel, also begann das Mädchen sie
zu stehlen. Aus dem Laden und manchmal sogar von anderen Menschen.
Es gab
großen Ärger als ihre Mutter das entdeckte. „Artige Mädchen
stehlen nicht, artige Mädchen machen Spielzeug nicht kaputt“,
versuchte sie dem Kind klar zu machen. Doch das Mädchen wollte
einfach nicht hören.
Viele
Jahre vergingen und mittlerweile war das Mädchen kein Mädchen mehr,
sondern eine junge Frau.
„Sag
mal“, begann die Mutter. „Weißt du noch, warum du als Kind jede
Schneekugel zerstört hast?“
„Natürlich
weiß ich das“, sagte die junge Frau.
„Ich
habe dich früher nie danach gefragt. Aber … Warum hast du das
getan?“
„Würdest
du nicht heraus wollen, wenn du in einer Glaskugel gefangen wärst?“
„Ja...“
„Und
würdest du nicht frieren, wenn es nur schneit, obwohl da draußen
Sommer ist?“
„Ich
denke schon.“
„Siehst
du?“
„Naja,
ich bin froh, dass du das mittlerweile nicht mehr machst.“ Die
Mutter lachte und ihre Tochter auch. Nur lachten sie nicht aus dem
gleichen Grund.
Am
Abend ging die junge Frau nach hause, nahm eine Schneekugel, zerbrach
das Glas mit ihren bloßen Händen und flüsterte: „Ja, ein Glück,
dass ich es nicht mehr mache.“
tolle geschichte (: nicht zu lang und nicht zu kurz, und genau gut auf den punkt gebracht. das finde ich immer am schwersten, ich finde immer kein ende, wenn ich mal schreibe... (:
AntwortenLöschenliebste grüße, lisa
Dankeschön. =)
LöschenJa, ein Ende zu finden ist immer schwer: Was ist das beste Ende für die Geschichte? Bin ich damit zufrieden? Sind die anderen damit zufrieden? Ist es schlau jetzt schon mit der Geschichte aufzuhören oder sollte ich noch etwas dazu schreiben?...
Solche Fragen stelle ich mir eigentlich immer, wenn ich etwas schreibe =)
Liebe Grüße
Luisa