Hier kommt ihr zu Teil 7.
Seit diesem Tag trafen sich Maria und Lukas ständig und jagten. Und wenn sie nicht jagten, dann brachte ihr Lukas verschiedene Kampftechniken bei. In der Nacht aß Maria das Menschenfleisch, das ihr die anderen Zombies übrig ließen. Sie tötete nie, wegen Lukas. Und nachdem sie satt war, ging sie zu ihrem Mörder. Nacht für Nacht schien er ängstlicher zu werden. Manchmal verletzte sie ihn. Nur leicht. Sie konnte ihn nicht töten, weil Lukas sonst ihr Geheimnis herausgefunden hätte.
Seit diesem Tag trafen sich Maria und Lukas ständig und jagten. Und wenn sie nicht jagten, dann brachte ihr Lukas verschiedene Kampftechniken bei. In der Nacht aß Maria das Menschenfleisch, das ihr die anderen Zombies übrig ließen. Sie tötete nie, wegen Lukas. Und nachdem sie satt war, ging sie zu ihrem Mörder. Nacht für Nacht schien er ängstlicher zu werden. Manchmal verletzte sie ihn. Nur leicht. Sie konnte ihn nicht töten, weil Lukas sonst ihr Geheimnis herausgefunden hätte.
Aber
sie nahm sich fest vor, dass sie es bald tun würde. Und wenn es das
letzte war, was sie tat.
Das
war wohl etwas, das sie aus ihrem Leben mitgenommen hatte: Ihre
Zielstrebigkeit. Nur, dass es diesmal nicht um das Erhalten der
Schülerzeitung ging oder um den Jungen aus der Unterstufe, den sie
vor seinen gewalttätigen Mitschülern rettete. Diesmal ging es um
sie. Und noch etwas hatte sie mitgenommen: Sie ließ ihre Feinde
leiden, bevor sie zuschlug...
Eines
Abends stand Lukas auf dem Balkon und beobachtete die Sonne, die
hinter dem schwarzen Horizont langsam verschwand. Die Jagt hatte
heute länger gedauert und Maria kam gerade aus der Dusche, wegen des
vielen Zombieblutes, als sie ihn sah.
„Was
hast du?“, fragte sie. Sie musste sein Gesicht nicht sehen, um zu
wissen, was er fühlte. Sie hatte ihn in den letzten zwei Wochen gut
genug kennen gelernt, dass sie wusste, dass er gerade verzweifelt
war.
„Meinst
du es ist richtig, dass ich dir das Jagen beibringe?“ Lukas sah sie
nicht an.
Maria
trat langsam neben ihn. Auch sie sah ihn nicht an, sondern direkt in
die Sonne. „Warum sollte es nicht richtig sein?“
„Weil
du noch so jung bist. Du solltest dich mit deinen Freunden treffen
oder für die Schule lernen.“
„Und
du solltest für die Uni lernen. Was studierst du überhaupt?“
„Jura
und jetzt lenke nicht vom Thema ab. Du bist einfach noch zu jung. Wie
alt bist du überhaupt? Vierzehn? Fünfzehn?“
„Sechzehn.“
„Trotzdem
noch zu jung. Ich hatte von meiner Jugend fast nichts und bei meiner
Schwester hat sie noch nicht mal richtig begonnen. Und ich habe dich
jagen sehen. Darin bist du großartig und manchmal habe ich das
Gefühl, dass du richtig Spaß dabei hast. Das passt einfach nicht zu
dir.“
Ruckartig
drehte sich Maria zu ihm um. „Du kennst mich doch gar nicht“,
fauchte sie. Aber als sie Lukas´ trauriges Gesicht sah, wurde sie
sanfter. „Du denkst, dass ich wie deine Schwester bin und du siehst
mich als ihren Ersatz an, das ist okay. Aber denk immer daran, dass
wir zwei unterschiedliche Personen sind und dass ich niemals so sein
kann wie sie.“
Lukas
schwieg für einen Moment. Dann flüsterte er: „Ich weiß.“
Und
Maria nahm ihn in die Arme, weil sie wollte, dass es ihm besser ging.
Und sie wünschte sich, dass das, was sie in sich spürte, Gefühle
waren und nicht der Drang sich menschlich auszugeben.
Am
nächsten Tag gingen Lukas und Maria in den Wald. Nicht um zu jagen,
sondern weil Lukas ihr zeigen wollte, wie man sich am besten an
solchen Orten verteidigte, wenn man keine Waffe hatte.
Tatsächlich
gab es außer Rennen kaum andere Möglichkeiten und der Ausflug glich
mehr einer Naturkundewanderung als einem Kampftraining. Lukas
erklärte ihr gerade mit welchen Pflanzen sie ihren menschlichen
Geruch verdecken konnte, als sie den Mörder aus den Augenwinkeln
sah.
Lukas
war in seine Erklärung vertieft und merkte nicht, wie sich Maria
abwandte und ihrem Mörder bedrohliche Blicke zuwarf, während sich
ihr Gesicht verwandelte.
„Maria?“,
fragte Lukas und Maria drehte sich schnell wieder zu ihm.
„Ich
dachte ich hätte was gehört“, sagte sie und sah erneut an die
Stelle, wo der Mörder eben stand. Er war schon wieder verschwunden.
„War wohl nur ein Tier.“ Danach schenkte sie ihre ganze
Aufmerksamkeit wieder Lukas.
Hier kommt ihr zu Teil 9.
Hier kommt ihr zu Teil 9.
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